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Betriebsräte fordern mehr faire als prekäre Arbeitsplätze

Betriebsräte-Treff Lichtenfels
Datum:
Veröffentlicht: 27.3.12
Von:
Norbert Jungkunz, Kath. Betriebsseelsorge

 

Lichtenfels: Das Bild von der heiligen Prekaria und dem heiligen Prekarius, die auf ihre leeren Hosentaschen hinweisen gab den Auftakt der Veranstaltung des DGB Lichtenfels gemeinsam mit der katholischen Betriebsseelsorge am 29. Februar in Lichtenfels. Diesen Tag hat die christliche Arbeiterjugend (CAJ) zum Aktionstag gegen prekäre Beschäftigung ausgerufen. Der DGB Regionsvorsitzende Mathias Eckardt stellte den Betriebsrätinnen und –räten die aktuelle Studie zur prekären Beschäftigung in Bayern vor. Ihre zentralen Ergebnisse lauten: Unsichere Arbeit und Niedgriglöhne nehmen weiter zu und erhöhen vor allem das Altersarmutsrisiko. Von prekärer Beschäftigung besonders betroffen sind junge Menschen, Frauen und ältere Beschäftigte. Die Arbeitnehmervertreter zeigten an Beispielen aus ihren Unternehmen auf, wie durch prekäre Beschäftigung Stammbelegschaft abgebaut wird. Ein unternehmerischer Schritt, der sich nicht immer lohnt, denn einige andere berichten, dass im Unternehmen wieder unbefristete Arbeitsverträge unterschrieben werden. Die Menschen brauchen Arbeitsplätze, die die Existenz sichern können und Perspektive geben. Gerade die jungen Arbeitnehmer in unserer Region fordern dies, sonst sind sie gezwungen in die Ballungszentren abzuwandern. Unnötig und skandalös sind Jobs, von denen man nicht leben kann und die vom Staat subventioniert werden. Gerechte Löhne bringen auch eine gerechte Gesellschaft hervor. Die Kosten der Arbeitskraft gegen die Kapitalrendite auszuspielen hat eine gespaltene Gesellschaft hervorgebracht. Eine Situation, die eine demokratische Gesellschaft und die Ordnung in den Betrieben stark belastet, warnen die Betriebsräte.