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Betriebsseelsorge unterstützt „Operation: Übernahme“ der IG Metall Jugend

Operation Übernahme
Datum:
Veröffentlicht: 20.5.11
Von:
Norbert Jungkunz - Kath. Betriebsseelsorge

Coburger und Kronacher Jugendliche der IG Metall informierten in der Coburger Fußgängerzone über die Ausbildungssituation und die Not vieler junger Menschen nach ihrer Ausbildung keine Zukunftsperspektive im Unternehmen zu bekommen. Operation Übernahme heißt die Kampagne der IG Metall Jugend, die seit 2009 die Sorgen der Jugend ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringt. Wir haben ein Recht auf Perspektiven. Heute werden rund 50 Prozent der Auszubildenden nicht übernommen. Der größte Teil von ihnen wird arbeitslos. Insgesamt ist in der Gruppe der 15- bis 24-jährigen die Erwerbslosenquote mit 14,9 Prozent fast doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Das ist ein Skandal. Die Jugendlichen, die mit Aktionszeitungen durch die Coburger Innenstadt liefen und sich an verschiedenen Plätzen niederließen, machten ihr Interesse deutlich. Übernahme sichert jungen Menschen Zukunftsperspektiven — und die dringend notwendige Berufserfahrung. Wer die Übernahme verweigert, nimmt uns die Chancen auf einen guten Start ins Berufsleben. Das darf nicht sein. Dem Scheinargument der Arbeitgeber: „Jugendarbeitslosigkeit betrifft vor allem die unqualifizierten Jugendlichen. Eine abgeschlossene Ausbildung macht den Einstieg in den Arbeitsmarkt dagegen einfach“ halten sie entgegen: Fakt ist: Ohne echte Berufserfahrung verliert auch eine abgeschlossene Ausbildung schnell an Wert. Die Unternehmen suchen meist erfahrene Arbeitnehmer/-innen. Irgendein Job hilft da nicht weiter. Nur die Übernahme sichert uns den Einstieg in das Berufsleben. Junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zeigen durch ihre Aktion Mut. Sie fordern berufliche Sicherheit. „Unser Leben muss planbar sein — und dafür brauchen wir berufliche Sicherheit. Wer eine Beschäftigung außerhalb des erlernten Berufs annimmt, als Leiharbeiter/-in arbeitet oder sich mit Minijobs über Wasser halten muss, dem fehlt die Sicherheit, seine Zukunft zu planen. Das nehmen wir nicht hin“.

Betriebsseelsorger Norbert Jungkunz unterstützt die Kampagne der Jugendlichen.“Die Übernahme sichert die Zukunft einer Region. Für strukturschwache Regionen kann die Verweigerung der Übernahme negative Folgen haben. Junge Fachkräfte ohne qualifizierte Beschäftigung vor Ort wandern ab. Wichtiges Know-how geht verloren — und die Kaufkraft dieser Beschäftigten. Das ist eine Abwärtsspirale. Übernommene Auszubildende stärken die Konjunktur. Die Wirtschaft wird angekurbelt — das kommt auch den Unternehmen zu Gute. Viele Unternehmen haben in der Vergangenheit ein Plus erwirtschaftet, an dem sie die Belegschaft nicht teilhaben ließen. Es ist nur gerecht, wenn Unternehmen mit ihren Gewinnen auch Übernahmen ermöglichen“. „Denn jede junge Arbeiterin und jeder junge Arbeiter ist mehr wert als alles Gold der Welt“, macht der Betriebsseelsorger den Jugendlichen Mut.