Erzbischof Schick informierte sich über Arbeitswelt bei Autozulieferer Magna in Bad Windsheim
Wichtige Komponente für gutes Leben
Wir sind stolz, dass wir hier keine Leiharbeiter haben, alle bekommen die gleiche Bezahlung“, betont Betriebsrat Hermann Schäff. Erzbischof Dr. Ludwig Schick nickt ihm zu. Ob Tarifbindung, die durchgesetzt werden konnte, oder Themen wie Arbeitszeit und Leistungsverdichtung: im Bad Windsheimer Werk der weltweit agierenden Firmengruppe Magna will sich Schick einen Einblick in den Arbeitsalltag im Erzbistum verschaffen.
Zunächst auf einem Rundgang durch die Werkshallen, geführt von Area Manager Markus Schmidt, unter anderem begleitet von Werksleiter Jörg Schwarz, den Betriebsräten Schäff und Hermann Schmidt, Dr. Manfred Böhm, Leiter der Betriebsseelsorge im Erzbistum und Betriebsseelsorgerin Barbara März. Immer wieder blieb die Gruppe stehen, informierte sich über die routierende Arbeit imTeam, über die 24-stündige Produktion an sechs Tagen die Woche oder über Techniken – etwa das neue Laser-Schweißen, mit der die verschiedenen Produkte hergestellt werden.
In Bad Windsheim – Magna ist in 28 Ländern Nordamerikas, Südamerikas, Asiens und Europas vertreten – produzieren rund 430 Mitarbeiter Gehäuseteile, Komponenten, mechatronische Getriebesteuerungen und Doppelkupplungen für Getrag-Getriebesysteme. 1982 als „FZ – Fränkisches Zahnradwerk“ gegründet wird der Getriebe-Hersteller Getrag 2015 von Magna ohne Stellenabbau übernommen. Der Betrieb liefert internen Kunden aus der Automobilbranche zu, darunter BMW, Renault, Mini oder Ferrari.
Nach dem praktischen Einblick in Sicherheitsvorkehrungen, Entwicklungsarbeit im Team, Projektarbeit und tägliche Organisation nahm sich der Erzbischof Zeit für den gegenseitigen Austausch – wobei er auf die Karikaturen-Ausstellung im Bamberger Bistumshaus hingewiesen hat (Lesen Sie dazu auch unseren Bericht auf Seite 27).
„Betriebe sind eine ganz wichtige Komponente für gutes Leben,“ so Schick. Deshalb sei es für ihn wichtig zu wissen, welche Sorgen und Nöte es dort gebe. „Danke, dass Sie uns so offen empfangen und gut informiert haben“. Wissen wollte Schick auch, wo die Herausforderungen in den kommenden Jahren liegen.
Neben den Veränderungen in der Arbeitswelt, sei es dem Betrieb, so Werksleiter Schwarz, vor allem wichtig, weniger auf Wachstum zu schauen, als vielmehr den beschäftigten Mitarbeitern die Arbeit zu erhalten. Denn es gebe immer starke Schwankungen der Aufträge.
Steigende Komplexität
Eine weitere Herausforderung sieht Schwarz in den Veränderungen und der steigenden Komplexität, die eine zunehmende Elektromobilität mit sich bringen wird.
Die Betriebsräte sehen vor allem die mehr und mehr geforderte Flexibilität der Mitarbeiter als Herausforderung oder die steigende Belastung durch Samstags- und vor allem Sonntagsschichten.
Schick dankte dem MagnaTeam für die Möglichkeit zur Betriebsbesichtigung, denn „für mich und für uns als Kirche ist es wichtig zu helfen, dass Menschen gut leben können – und dazu braucht es gute Arbeit und guten Lohn.“


