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Erzbischof Schick zeichnet Fürther Familienunternehmer mit der Verdienstmedaille des Erzbistums Bamberg aus

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Datum:
Veröffentlicht: 17.12.12
Von:
Stefanie Hattel - Heinrichsblatt Nr. 50, 09.12.12

In schwierigen Zeiten vor Ort sein

Ganz besonders „schick“ nannte Erzbischof Dr. Ludwig Schick die Arbeitskleidung des Sport- und Textilienherstellers bei seiner Betriebsbesichtigung der Firma uvex. Anlass des Besuchs bei dem Familienunternehmen in Fürth war eine Spende des Geschäftsführers Rainer Winter an die Stiftung „Kinderreich“. Mehrere Hunderttausend Euro flossen an das Haus am Knock, den Sozialdienst Katholischer Frauen, die Burg Feuerstein und kinderreiche Familien.

Begleitet wurde der Bamberger Oberhirte vom Leiter der Arbeitnehmerpastoral im Erzbistum Bamberg, Dr. Manfred Böhm, der Nürnberger Betriebsseelsorgerin Barbara März sowie von KAB-Präses Pfarrer Albert Müller, Regionaldekan Hubertus Förster, Dekan André Hermany und von Pfarrer Markus Goller (Fürth-Christkönig).

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten vor Ort zu sein, so beschrieb Erzbischof Dr. Ludwig Schick die Aufgabe der Arbeitnehmerpastoral des Erzbistums. Die Mitarbeiter der Betriebsseelsorge trügen dazu bei, „dass sich Unternehmen kirchlich binden, kirchlich inspirieren lassen“. Der Erzbischof betonte, wie wichtig „Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten vor Ort“ seien, „damit ein Landstrich bevölkert bleibt“.

Für sein soziales Engagement erhielt Geschäftsführer Rainer Winter die Verdienstmedaille des Erzbistums. Besonders freute sich der Erzbischof über Winters Engagement für Menschen mit Behinderung: „Eine Gesellschaft, die Menschen mit Behinderung nicht integriert, tut nicht den Behinderten etwas Schlechtes, sondern sich selbst,“ sagte der Erzbischof, der seit seiner Schulzeit selbst ehrenamtlich in der Behindertenarbeit aktiv ist, wie er sagte. Die Firma uvex leistet ihren Beitrag zur Integration, indem sie in der Fertigung auch Menschen aus Behindertenwerkstätten einstellt.

„Menschen mit Schwerbehinderung überhaupt einzustellen, ist die eine Schiene“, meinte Betriebsseelsorgerin Barbara März. „Die andere ist, den Arbeitsplatz auch dann zu sichern, wenn eine Schwerbehinderung im Verlauf der Erwerbstätigkeit erst eintritt.“ Wird ein Mitarbeiter der Firma uvex durch eine erworbene Behinderung in seiner Arbeitsfähigkeit eingeschränkt, wird der Arbeitsplatz in Absprache mit dem Betriebsarzt so umgestaltet, dass die Arbeitskraft noch möglichst lange erhalten bleibt.

„Unsere Kernaufgabe ist, die Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten.“ Personalchef Hans Engelmann sprach in diesem Zusammenhang von „langjährigen Partnerschaften“ mit den Mitarbeitern. Etwa 700 Mitarbeiter arbeiten am Standort in Fürth, 120 in der Fertigung. Weltweit sind es rund 2200 Mitarbeiter, 70 Prozent davon arbeiten in Deutschland. Im Schnitt liege die Betriebszugehörigkeit bei 13 Jahren und mit 2,4 Prozent sei auch die Krankheitsrate im Betrieb „unterdurchschnittlich“.

Sorgenkinder sind allerdings die Leiharbeiter im Haus, deutet Betriebsrat Otto Vöstner an. Man bemühe sich aber für jeden um eine Festanstellung. Gerade sei erst wieder ein Leiharbeiter übernommen worden. Billiglöhne seien aber nicht der Grund für die Zusammenarbeit mit Zeitarbeitsfirmen, betont Personalleiter Engelmann: „Man kann nicht Lohndumping machen und dann Qualität erwarten. Leiharbeit bietet aber die Möglichkeit, Menschen am Arbeitsplatz kennen zu lernen. Menschen, die für die Agentur für Arbeit zu schade, für den Betrieb aber noch nicht weit genug sind.“

Bekannt geworden ist das Fürther Unternehmen uvex 1960 durch die gleichnamige Skibrille. Uvex, das steht für „ultra violet excluded“. Die Skibrille ist die bekannteste Marke des Sport-, Freizeit und Arbeitskleidungsherstellers, der weltweit rund 1700 Sportler ausrüstet. Heute werden zwei Drittel des Umsatzes mit der Herstellung von Arbeitsschutzkleidung erwirtschaftet

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