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Für menschenwürdige Arbeit weltweit

BR-Treff Lichtenfels 10.2019
Datum:
Veröffentlicht: 10.10.19
Von:
Entschaej

Gemeinsam mit Betriebsräten aus der Region diskutierten Pfarrerin Tanja Vincent, Frank Meixner evangelischer Dienst Kirche+Arbeit, Bastian Sauer, DGB Oberfranken; Heinz Gärtner, DGB Lichtenfels; Norbert Jungkunz, katholischen Betriebsseelsorge Bamberg und Harald Kober, Ver.di Oberfranken West.

Bastian Sauer erinnert an die Begründung des Welttages für menschenwürdige Arbeit am 7.Oktober durch den Internationalen Gewerkschaftsbund im Jahr 2008. An diesem Tag treten die Gewerkschaften für menschenwürdige Arbeitsbedingungen ein. Wesentlich wird ein Verbot von Kinderarbeit gefordert, die Beendigung der Benachteiligung von Frauen am Arbeitsplatz, besonderer Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Beschäftigten und der Schutz der Umwelt. Kritisch diskutiert wurden die Entwicklungen in Deutschland, besonders auch in Oberfranken. Spürbar in der Region sind die Ausweitung tarifloser Arbeitsplätze und das Schwinden von Normalarbeitsverhältnissen. Ein Schandfleck bleibt der wachsende Niedriglohnsektor, der Armutsrenten heraufbeschwört. Betriebsräte sehen ihren Beitrag zu menschenwürdiger Arbeit, in dem sie kontinuierlich an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen ihrer Belegschaften arbeiten, die Mitbestimmungsrechte nutzen und besonders den Gesundheitsschutz fördern. Wettbewerb, Konkurrenzdruck und Kostendruck stellen die Arbeit der Arbeitnehmervertretungen in den Unternehmen vor größere Herausforderungen. Auch die Verantwortung der Kunden und den Konsumenten für gute Arbeit weltweit wurde angesprochen. Das Recht auf Arbeit und angemessener Entlohnung als ein Menschenrecht braucht bewusste Bürger, die fähig sind, sich von den neoliberalen Werten zu lösen und Solidarität zu entfalten. So stellt Betriebsseelsorger Norbert Jungkunz die Forderung der Welt-KAB vor. „Die Sorge und das Mitgefühl für unsere bedürftigen Schwestern und Brüder ist es, was uns wirklich menschlich macht.“ Um die Verletzung der Arbeitsrechte zu überwinden gibt es einen Weg: Die Anerkennung des Vorrangs der Arbeit vor dem Kapital und damit des Vorranges des Menschen vor Profit.