Gegengifte zur sozialen Spaltung

eine Aktion der Katholischen Betriebsseelsorge Bamberg und der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Bamberg
Mit sozialen Vorurteilen aufräumen und auf soziale Ungerechtigkeit aufmerksam machen - das wollen die Katholische Betriebsseelsorge Bamberg und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Bamberg mit der Aktion "Gegengifte zur sozialen Spaltung".
"Die Brötchen sind so teuer geworden, weil der Mindestlohn erhöht wurde."
Was du nicht sagst.
Tatsache ist:
Die Brötchen sind so teuer geworden wegen der gestiegenen Energiekosten und Engpässe in der Lebensmittelversorgung, ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.
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"502 Euro Bürgergeld für Nichtstun - wer damit nicht auskommt, kann nicht haushalten."
Echt jetzt?
Tatsache ist:
502 Euro beträgt der sogenannte Regelbedarf für Alleinstehende und Alleinerziehende. Bei Paaren gilt pro Person ein niedrigerer Betrag. Bei Kindern, gestaffelt nach Alter, ist es noch weniger. Auch Strom ist aus dem Bürgergeld zu finanzieren. Kindergeld wird vom Regelbedarf abgezogen. Familien und Alleinerziehende, die nicht auf Bürgergeld angewiesen sind, haben das Kindergeld zusätzlich zu ihrem Verdienst.
Passendes zum Thema:
Gerechter Lohn - sozialethische Herausforderung zum Handeln
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"Bei uns herrscht Arbeitskräftemangel und wir haben viele Arbeitslose. Wie passt das zusammen? Die Arbeitslosen müssen alle faul sein."
Und 1+1=3
Tatsache ist:
Mehr als 40 Prozent aller Langzeitarbeitslosen sind über 50 Jahre alt. Es hilft dem Bauarbeiter mit Bandscheibenvorfall nicht, wenn händeringend Altenpflegerinnen gesucht werden. Rund ein Drittel der Empfänger*innen von Arbeitslosengeld II gehen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach und müssen mit Bürgergeld aufstocken. Der Lohn reicht nicht zum (Über)leben aus.
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Bürgergeld in nackten Zahlen
Tatsache ist:
Die Inflation hat die Lebensmittelpreise zusätzlich verteuert. Ein Paar darf tatsächlich täglich 5,15 Euro pro Person für Nahrungsmittel und Getränke ausgeben. Ein Kleinkind muss mit 3,43 Euro auskommen, dabei kostet ein einziges Gläschen Babynahrung schon 1,50 Euro. Für das Warmwasser stehen einem Paar pro Person 10,37 Euro im Monat zu, einem Kleinkind sogar nur 2,54 Euro. Und nein, das Kindergeld fängt diesen Mangel nicht auf, denn es wird damit verrechnet. Auch jede Kindergelderhöhung geht an diesen Familien vorbei.
Da guggsd du.
Weitere Informationen zum Thema:
49-Euro-Ticket aus dem Bürgergeld nicht finanzierbar
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"Das ganze Leben gearbeitet und trotzdem reicht die Rente nicht? - Selbst schuld, warum hast du nichts Gescheites gelernt?"
Geht's noch?
Tatsache ist:
In Deutschland ist das für viele Menschen bittere Realität. Dass es auch anders geht, zeigt Österreich: Das Rentenniveau in Deutschland liegt derzeit bei 48,2 Prozent und ist seit Jahren rückläufig, in Österreich beträgt es 80 Prozent. Dort sind nahezu sämtliche Erwerbstätige in die Renten einbezogen, auch Beamte. Außerdem zahlt in unserem Nachbarland der Arbeitgeber 2,3 Prozent mehr an Beiträgen ein.
Sie interessieren sich für weitere Informationen zum Thema? Folgen Sie gerne unseren Tipps:
Aktuelle Forderungen der KAB zum Thema "Rente"
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"Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. So war es ja schon immer."
Muss das so bleiben?
Tatsache ist:
Deutschland ist weltweit das viertreichste Land. Nur mit der Verteilung hapert es: Während die reichsten fünf Prozent der Haushalte gut 700.000 Euro ihr Eigen nennen können, haben die untersten fünf Prozent überhaupt kein Vermögen,
sondern Schulden. Über Steuern könnten solche Ungleichheiten teilweise ausgeglichen werden. Dazu müssten die Reichen aber mehr zum Sozialstaat beisteuern als bisher.
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