Handlungsfähig werden im Konflikt. Die Kompetenz der Betriebsräte stärken.

„Konflikte müssen nicht unbedingt gelöst, aber in jedem Fall angegangen werden!“ Das ist eine Erkenntnis, die Betriebs- und Personalräte bei einem Seminar der Katholischen Betriebsseelsorge Bamberg in Obertrubach gewinnen konnten. Unter dem Titel „Wenn´s mal wieder kracht…! Konflikte verstehen – richtig streiten“ trafen sich InteressensvertreterInnen aus dem Gebiet des Erzbistums Bamberg und machten die Konflikte und Streitkultur im Gremium zum Thema.
Bei Konflikten spielen viele Facetten eine Rolle. Ihn auf die persönlichen Befindlichkeiten der Konfliktpartner zu reduzieren, wäre zu kurz gegriffen. Neben der personalen Ebene erweist sich das vorhandene System von Werten und Kulturen, Regeln und Ritualen und natürlich die zugrundeliegende Struktur und Organisation als maßgeblich für eine Konfliktentstehung.
Es ging aber nicht nur darum Konflikte zu verstehen. Ein weiterer Fokus lag auf der Thematik der eigenen Handlungsmöglichkeiten in einem Konfliktgeschehen. Die Frage nach der Rolle, von Macht und Ohnmacht - der eigenen wie die der anderen - zu klären, ist ein wesentlicher Schritt, um im Konflikt handlungsfähig zu bleiben oder zu werden. Die beiden Referentinnen, Petra Schachner vom Fränkischen Bildungswerk für Friedensarbeit und Barbara Schmidt, Trainerin in konstruktiver Konfliktlösung, weiteten den Teilnehmenden nicht nur den Blick dafür, einen Konflikt als ein systemisches Geschehen wahrzunehmen; darüber hinaus wurden in kurzen Trainings konstruktive Haltungen miteinander eingeübt. „Das war ein Seminar, das mich persönlich wirklich weitergebracht hat“, formulierte ein Teilnehmer am Ende als Fazit.