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Keine Profite mit der Gesundheit

Ökum. politisches Nachtgebet 2024
Datum:
Veröffentlicht: 1.7.24
Von:
Kath. Betriebsseelsorge

Ökumenisches Nachtgebet zur Klinik-Privatisierung

Die Insolvenz der Regiomed Kliniken und die Situation der Beschäftigten beschäftigt Betriebsseelsorger Norbert Jungkunz. Im ökumenischen politischen Nachtgebet diskutierte er mit dem Betriebsratsvorsitzenden Martin Lücke die aktuelle Situation.

Gemeinsam mit den Beschäftigten will der Betriebsrat die Folgen der Privatisierung der noch kommunalen Kliniken bewusst machen. Die Demonstration mit 500 Teilnehmenden Anfang Juni rüttelte die Öffentlichkeit auf. Christinnen und Christen kann das Schicksal der Kranken nicht gleichgültig sein, besonders dann, wenn sich die Strukturen der Krankenversorgung verändert, muss danach gefragt werden, wie für Patienten und die Beschäftigten menschenwürdige Bedingungen geschaffen werden. Besondere Verantwortung liegt hier bei den kommunalen Gremien, denn sie sind für die Daseinsvorsorge verantwortlich, stellt Jungkunz fest. Die Ökonomisierung hat die Krankenhäuser besonders unter Druck gesetzt. Leidtragende dieser Entwicklungen sind die Beschäftigten. Aus ihrer Sicht überwiegen auch die Nachteile der Privatisierung eines Krankenhauses. Gerade Klinikkonzerne entziehen sich dem Flächentarifvertrag und überführen Beschäftigte, die in Verwaltung und Reinigung arbeiten in geringer vergütende Servicegesellschaften. Auch werden Arbeitszeiten und Altersvorsorge nicht zum Besseren verändert, zeigt ein Teilnehmer an. Für eine tragfähige Gesundheitsversorgung ist die Solidarität aller gefragt. Es ist doch besser die Kosten auf die Gesamtbevölkerung von Coburg Stadt und Land ca. 130 000 Menschen zu verteilen, als 2000 Menschen in den Kliniken diese Last der Krankenausfinanzierung aus den Löhnen aufzuerlegen, schlägt ein Teilnehmender vor. Mit der Gesundheit dürfen keine Profite gemacht werden. Renditen, die Aktionäre erhalten, können in das Gesundheitswesen nicht mehr investiert werden, kritisiert ein Betriebsrat. Im anschließenden Fürbittgebet wurden die Ohnmacht und die Krisensituation benannt. Besonders die Menschen, die eine verantwortliche Entscheidung für die Zukunft treffen müssen, wurden in Gebet und Andacht hineingenommen.