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Noch heute aktuell für Arbeitswelt und Gesellschaft

Datum:
Veröffentlicht: 4.4.11
Von:
Heinrichsblatt - Kuschbert

120 Jahre Katholische Soziallehre: Katholische Betriebsseelsorge im Erzbistum gibt neue Broschüre heraus

Am 15. Mai 1891, also genau vor 120 Jahren, veröffentlichte der damalige Papst Leo XIII. mit Blick auf die sozialen Verwerfungen seiner Zeit mit „Rerum novarum“ die erste Sozialenzyklika und rief damit die Katholische Soziallehre ins Leben. Seit dieser Zeit wurde viel geschrieben über dieses Thema, dicke Bücher sind erschienen. „Wir aber wollten zum Jubiläum etwas herausbringen, was für jeden leicht lesbar ist“, sagt der Leiter der Arbeitnehmerpastoral im Erzbistum Bamberg, Dr. Manfred Böhm, und holt die 40-seitige Broschüre „Der Mensch ist das Maß“ hervor, die vom Team der Betriebsseelsorge zusammengestellt wurde und ab sofort erhältlich ist.

Bamberg (ku) – Am 15. Mai 1891, also genau vor 120 Jahren, veröffentlichte der damalige Papst Leo XIII. mit Blick auf die sozialen Verwerfungen seiner Zeit mit „Rerum novarum“ die erste Sozialenzyklika und rief damit die Katholische Soziallehre ins Leben. Seit dieser Zeit wurde viel geschrieben über dieses Thema, dicke Bücher sind erschienen. „Wir aber wollten zum Jubiläum etwas herausbringen, was für jeden leicht lesbar ist“, sagt der Leiter der Arbeitnehmerpastoral im Erzbistum Bamberg, Dr. Manfred Böhm, und holt die 40-seitige Broschüre „Der Mensch ist das Maß“ hervor, die vom Team der Betriebsseelsorge zusammengestellt wurde und ab sofort erhältlich ist.

Seit 1891 hat sich die Katholische Sozialverkündigung immer wieder an konkreten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen entzündet und sich in viele aktuelle Fragestellungen hinein entfaltet und weiter entwickelt. „Zum Jubiläum wollen wir zeigen, dass die Katholische Soziallehre auch heute noch in der Arbeitswelt und der Gesellschaft aktuell und brisant ist“, so Manfred Böhm im Gespräch mit dem Heinrichsblatt. „Sie ist kein verstaubtes Dokument, sondern immer noch aktuell und interessant.“

Nach den Worten des Betriebsseelsorgers ging es damals und geht es heute der Sozialverkündigung stets darum, dass der Mensch in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Geschehens gestellt wird und dass dementsprechend der Arbeit der gebührende Vorrang vor dem Kapital zukommt.

„Mit unserer Broschüre und den darin enthaltenen Stichworten wollen wir Betriebs- und Personalräten eine Argumentationshilfe für ihre tägliche Arbeit in den Betrieben und in der Gesellschaft an die Hand geben“, sagt Dr. Böhm. „wir wollen damit ihre Arbeit und ihre Anstrengungen für mehr Menschenwürde, Solidarität und soziale Gerechtigkeit im Betrieb und darüber hinaus unterstützen.“

Mit Blick auf „Alternativlos“, das Unwort des Jahres 2010, meint Böhm, dass dies eigentlich schon blasphemisch sei angesichts des Reiches Gottes und der Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. „Wirtschaft und Politik sind nicht alternativlos, und diese Vision, die aus dem Reich Gottes entspringt, müssen wir in die Gesellschaft einspeisen und verstärkt in den Mittelpunkt stellen, dass der Mensch das Maß ist.“

„Ein Volk ohne Vision geht zugrunde“ heißt es in der Bibel (Sprüche 29, 18). Manfred Böhm: „Deshalb müssen wir eine Vision entgegensetzen die zeigt, wie sich eine Gesellschaft entwickeln kann hinsichtlich Gerechtigkeit, Solidarität und Menschenwürde.“

Entstanden ist die Idee zu der Broschüre aus Diskussionen während eines Seminars in Obertrubach, bei dem auch über die Katholische Soziallehre und deren Jubiläum diskutiert wurde. „Wir haben dann im Nachklang noch einmal die entsprechenden Dokumente gelesen und Stichworte zusammengetragen“, so Manfred Böhm. „Vieles haben wir dann weggelassen, um es wirklich übersichtlich zu machen. Ich hoffe, das wir jetzt etwas entwickelt haben, von dem Betriebs- und Personalräte auch wirklich profitieren können.“