Zurzeit überschlagen sich die Meldungen in den Medien, dass es mehr Ausbildungsstellen gebe als Bewerber, dass sich etliche Ausbilder händeringend nach geeigneten Bewerbern sehnen und die meisten Jugendlichen eine üppige Auswahl in Sachen Beruf und Ausbildungsplatz hätten. Nimmt man die in der Presse veröffentlichten Zahlen als Maßstab, ist dem auch nicht zu widersprechen. Wie so oft ergibt sich jedoch ein anderes Bild, wenn man die Details in den Blick nimmt.
Zurzeit überschlagen sich die Meldungen in den Medien, dass es mehr Ausbildungsstellen gebe als Bewerber, dass sich etliche Ausbilder händeringend nach geeigneten Bewerbern sehnen und die meisten Jugendlichen eine üppige Auswahl in Sachen Beruf und Ausbildungsplatz hätten. Nimmt man die in der Presse veröffentlichten Zahlen als Maßstab, ist dem auch nicht zu widersprechen. Wie so oft ergibt sich jedoch ein anderes Bild, wenn man die Details in den Blick nimmt:
Bei der Sitzung des Forum Ausbildung beim Landratsamt Erlangen-Höchstadt klärt der Vertreter der Arbeitsagentur auf, dass bei weitem nicht jeder Bewerber als Bewerber in der Statistik landet. In die Statistik werden nur jene Bewerber aufgenommen, die nach Meinung der zuständigen Betreuer auch für den gewünschten Ausbildungsberuf geeignet ist – wer diesen Kriterien nicht entspricht, ist kein Bewerber im Sinne der Statistik. Ebenfalls erscheint in der Statistik nicht, wer den Ausbildungsplatz ohne Unterstützung der Arbeitsagentur sucht. Wie viele Jugendlichen damit der Statistik entgehen, wurde nicht mitgeteilt.
Die Statistiker gehen davon aus, dass Jugendliche erst dann eine sachgerechte Wahl in Sachen Ausbildung haben, wenn für hundert Bewerber hundertdreißig Ausbildungsstellen zur Verfügung stehen. Davon sind wir noch weit entfernt.
Ein erheblicher Teil der „versorgten“ Bewerber absolvieren keine Ausbildung, sondern sind in Ausweichmaßnahmen wie EQJ und ähnlichem „versorgt“ und werden somit im nächsten Jahr als so genannte Altbewerber erneut auf dem Ausbildungsstellenmarkt erscheinen.
In diesem Jahr waren gut ein Drittel aller Bewerber so genannte Altbewerber, also Jugendliche, die sich das zweite, dritte ... Jahr um einen Ausbildungsplatz bewerben.
Fazit: Trotz aller Jubelrufe kann die Situation nicht befriedigen. Und die bekannt gemachten Zahlen sollten dringend vor dem Hintergrund betrachtet werden: irgendwo wird immer gewählt.