Offenes Gespräch, lebendiger Austausch: Votum für Raststätte Coburger Land

Versorger der Nation treffen sich beim Fernfahrer Frühschoppen der Betriebsseelsorge
Das Sportheim des DJK Sesslach bot einen guten Rahmen für die Diskussion der Themen der Fahrerinnen und Fahrer, die der Einladung der katholischen Fernfahrerseelsorge gefolgt sind.
Stefan Heinrichs und Ulf Kalb von der Schwerlasttruppe der Verkehrspolizei Inspektion Coburg, Alexander Fritsch von der Gewerbeaufsicht Coburg und Gewerkschaftssekretär Thomas Hampel stellten sich den vielen Fragen und Problemstellungen, die sich im Alltag auf der Straße und in den Unternehmen ergeben.
Viel zu lange warten die Fahrerinnen und Fahrer auf solche politischen Entscheidungen, die die Arbeitsbedingungen verbessern und einen fairen Wettbewerb möglich machen. Tief sitzen Frustration und Misstrauen gegenüber Versprechungen der Politik, denn die Wahrheit auf der Straße sieht anders aus: Parkplatzmangel, katastrophale hygienische Missstände, unfairer Wettbewerb mit osteuropäischen Speditionen, Verfall der Preise an den Frachtbörsen, strukturelle Verantwortungslosigkeit oder gar kriminelle Machenschaften… Da helfen klärende Worte der VPI-Vertreter zu den unterschiedlichen Zuständigkeiten der Kontrollbehörden Balm, Polizei und Zoll. Da wird auch der Fahrer bestärkt, der die Arbeitsschutzvorrichtungen im Unternehmen einklagt. Außerdem wird der fragwürdige Umgang mit dem Digitalen Tacho ehrlich angesprochen.
Schließlich kommen auch die Schicksale der 150 Kollegen der polnischen Spedition Mazur, die ihre Arbeit niederlegten, um für den Lohn zu streiken auf die Tagesordnung. Ihre zehn Wochen Streik werfen viele Fragen nach Moral und Menschenwürde in der Transportbranche auf. „Gräfenhausen zeigt, wer Menschenrechtsverletzungen sucht muss nicht nach Asien gucken, das passiert direkt vor unserer Nase.“ An diesem Morgen wird deutlich, dass die Erwartungen an die politischen Entscheider in Regierung und Behörden, diese organisierte Verantwortungslosigkeit zu bekämpfen, hoch sind. Eindeutig fällt auch das Votum der Fahrerinnen und Fahrer für den Bau der neuen Raststätte Coburger Land bei Drossenhausen aus.



