Seit 20 Jahren besteht das Bildungshaus Obertrubach / Stetig steigende Übernachtungszahlen

Der Mensch steht im Mittelpunkt
Es ist der 2. Mai 1999, als der damalige Bamberger Erzbischof Dr. Karl Braun den 1. Bauabschnitt der neuen Arbeitnehmerbildungs- und -begegnungsstätte Obertrubach einweiht. Das Haus sollte – so steht es in der Präambel zum Leitbild – der Weiterbildung von Arbeitehmern, Arbeitslosen und deren Familien dienen. Und diesem Anliegen sind die Verantwortlichen in den vergangenen zwei Jahrzehnten stets nachgekommen und und haben das Bildungshaus zu einer anerkannten und beliebten Fortbildungsstätte im Erzbistum Bamberg gemacht.
„Bei allen unseren Maßnahmen steht der Mensch mit seinen verschiedenen Fähigkeiten, Eigenschaften und Interessen im Zentrum“, betont der Vorsitzende des Stiftungsrates, Dr. Manfred Böhm, bei einem Pressegespräch zum 20jährigen Bestehen der Institution, die einer der wichtigsten Arbeitgeber in der eher strukturschwachen Region ist.
Nach der Auflösung der Obertrubacher Hauswirtschaftsschule im Jahr 1992 gab es die ersten Überlegungen für ein Bildungshaus, dessen Chancen vor allem vom damaligen Betriebsseelsorger Domvikar Bernhard Simon erkannt wurden. Ein Jahr später genehmigt das Erzbischöfliche Ordinariat die Einrichtung einer Arbeitnehmerbildungs- und Begegnungsstätte für die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), die Christliche Arbeiterjugend (CAJ) und die Betriebsseelsorge im Erzbistum Bamberg. Der KAB-Kreisverband Bamberg-Stadt steuerte für den Umbau der Gebäude eine Million Mark bei.
1994 wird die Stiftung „Arbeitnehmerbildungs- und Begegnungsstätte Obertrubach“ gegründet, im Februar 1995 konstituiert sich der Stiftungsrat als zuständiges Organ für das neue Bildungshaus. Baubeginn in Obertrubach ist im Januar 1998, ab Januar 1999 läuft der Schulungsbetrieb langsam an.
Im gleichen Jahr wird der 2. Bauabschnitt mit dem Jugend- und Familienbereich in abgespeckter Form beschlossen; die Bauarbeiten beginnen im Februar 2000, im Mai 2002 weiht der damalige Generalvikar Alois Albrecht die sanierten Gebäude ein.
„Seit dieser Zeit haben wir immer versucht das Leitbild zu verwirklichen“ so Manfred Böhm. Wie das geschah und wie sich das Bildungshaus Obertrubach in den vergangenen 20 Jahren entwickelt hat, zeigte der 2. Vorsitzende des Stiftungsrates, Udo Scherzer, anhand einer kleinen Ausstellung auf.
Im Bildungshaus Obertrubach sind zur Zeit 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die fast alle aus der Region stammen, beschäftigt; 14 junge Menschen wurden in den vergangenen 20 Jahren ganz oder teilweise ausgebildet. Daneben werden immer wieder im Rahmen der Möglichkeiten Praktikumsplätze für Teilnehmer sozialer Maßnahmen und für Schüler von Berufsfachschulen oder Fachoberschulen angeboten.
„Das Haus steht allen Arbeitnehmern offen“, betont Dr. Böhm. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass die Räumlichkeiten des Bildungshauses gerne von Schulen für Orientierungstage, von Pfarrgemeinden für Fortbildungen oder Exerzitien oder auch von Familien für private Feiern genutzt werden. Und selbst große Unternehmen gehören zu den Gästen. „Wir haben Gruppen, die kommen jedes Jahr wieder zu uns“, berichtet Heidi Geck, die seit Eröffnung des Bildungshauses in Obertrubach arbeitet.
Und nach den Worten von Anja Wicht, die seit 2017 Geschäftsführerin des Bildungshauses ist, sind die Übernachtungszahlen in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. Für dieses Jahr weren 12443 Übernachtungen erwartet, der absolute Höhepunkt. „Wir versuchen die Zahlen soweit wie möglich zu steigern“, so Manfred Böhm. Dennoch sind Einnahmen aus den Übernachtungen nicht ausreichend, um den Betrieb zu tragen, Zuschüsse sind notwendig. Bis zum Jahr 2023 gibt es noch Zuschüsse für das Bildungshaus von Seiten der Erzdiözese. „Wie es danach weitergeht, müssen wir schauen“, so Dr. Böhm. Derzeit seien Berater in Obertrubach aktiv um zu eruieren, wie eine Zukunft des Bildungshauses aussehen könnte, eventuell auch mit Kooperationspartnern.
Ein wichtiges Kapital für die Verantwortlichen des Bildungshauses sind die Mitarbeiter. Dr. Böhm: „Wir wissen, was wir unseren Leuten zu verdanken haben. “ Dankbar sind die Verantwortlichen auch für das stets gute Miteinander mit der Gemeinde Obertrubach, deren Bürgermeister Markus Grüner hinter dem Haus steht und sich für dessen Fortbestand einsetzt.
