Sucht am Arbeitsplatz - Betriebsräte setzen auf Prävention
Im Betrieb: Die Suchterkrankung aus der Tabuzone holen.
Gesundheitsprävention ist eine wichtige Aufgabe für Betriebs- und Personalräte. Dies zeigten und diskutierten ungefähr 50 Frauen und Männer aus den Arbeitnehmervertretungen der Betriebe im Raum Coburg, Lichtenfels, Kulmbach und Bamberg. Sie folgten der Einladung der katholischen Betriebsseelsorge und der Bezirksklinik Hochstadt in die Katzogelhalle in Hochstadt am Main.
Das Thema Sucht am Arbeitsplatz bedarf einer besonderen Sensibilität, viel Einfühlungsvermögen und muss von Führungskräften und Arbeitnehmern mitgetragen werden. So stand zu Beginn des Tages das Verständnis wecken für die Krankheit „Sucht“ im Vortrag von Oberarzt Valentin Tolstov. Der Ängste vor dem Ansprechen des betroffenen Kranken nahm sich Leitender Psychologe Maximilian Straif an. Beide Vorträge stießen auf reges Interesse und Nachfrage unter den Arbeitnehmervertretenden, die die Gelegenheit zum Austausch im Fachgespräch nutzten.
Am Nachmittag beleuchtete Claas Meyer, Jugendsekretär beim DGB Oberfranken die arbeitsrechtliche Situation. Es bestätigte sich, dass viele Unternehmen in Betriebsvereinbarungen zum Thema Sucht immer stärker die Prävention als Grundlage nehmen. Der Erhalt des Arbeitsplatzes des Suchterkrankten bleibt ein wichtiges Kriterium für eine Betriebs- oder Dienstvereinbarung. Auch die Krankenkassen zielen darauf ab und unterstützen bei der Behandlung des Themas. Drogenprävention ist das Aufgabengebiet von Karin Brandl, Drogenpräventionsbeamtin bei der bay. Polizei in Coburg. Sie konfrontierte ihre Zuhörer mit Beispielen aus ihrer Praxis und informierte über die aktuelle Situation um bei den Betriebs und Personalrätinnen und –räten das Bewusstsein über die Folgen von Drogenmissbrauch zu schärfen. Mit einer Klinikführung durch Uli Seitz, einen der Sozialarbeiter der Klinik endete der Seminartag.
Siehe auch Arbeitshilfe Nr. 292: "Zur Freiheit hat uns Christus befreit" (Gal 5,I). Sucht - eine Herausforderung für die Pastoral.
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