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Suchtprävention ist wichtige Aufgabe für Betriebsräte

Seminar Suchtprävention 2016
Datum:
Veröffentlicht: 19.10.16
Von:
Norbert Jungkunz, Kath. Betriebsseelsorge

Hochstadt: Gemeinsam mit der katholischen Betriebsseelsorge lädt die Bezirksklinik Hochstadt schon seit mehreren Jahren zu einem Seminartag „Sucht im Betrieb“ Betriebsräte und Personalräte aus den Betrieben der Region ein. Auch in diesem Jahr war der Seminarraum in der Katzogelhalle mit interessierten Arbeitnehmervertreterinnen und –vertreter gut gefüllt. Der leitende Oberarzt Dr. Valentin Tolstov gab einen Einblick in die Ursachen der Suchterkrankung und deren Auswirkungen, um die Sucht eines Kollegen oder einer Kollegin als Krankheit wahr- und ernst zu nehmen. Er ermunterte die Arbeitnehmervertretenden bei den Betroffenen nicht wegzuschauen, sondern die Möglichkeiten im Betrieb zu nützen, dem Kranken konsequent zu begegnen und im Umfeld des Betriebs die Suchtprävention verantwortlich in ein Gesundheitsmanagement zu implementieren.

Die Gedanken der Gesundheitsprävention und des Arbeitsplatzerhalts brachte auch die Juristin und Gewerkschaftssekretärin von Ver.di Tanja Goldgruber ein. Besonders bei Betriebsvereinbarungen, die sich mit „Sucht“ beschäftigen, spielt die Prävention in den Betrieben eine bedeutende Rolle.

Natürlich gehört auch die Sorge um ein gutes Betriebsklima und um einen wertschätzenden Umgang miteinander zur präventiven Arbeit eines Betriebsrates, zur betrieblichen Sozialpolitik und Unternehmenskultur. Martin Hübner vom Integrationsamt in Bayreuth (zbfs bayern) überlegte mit den Teilnehmenden Wege der Integration von Suchtkranken in den Betrieb. Zu früh scheiden Suchtkranke aus dem Arbeitsleben aus oder sie bekommen keine Chance mehr wieder eine Arbeit aufzunehmen. Hier wünschen sich die Veranstalter, dass in den Unternehmen das Verstehen der Krankheit und das Verständnis für den Menschen wachsen. Es hat sich gezeigt, dass sich in Hinsicht auf Standort, Branche, Organisationsstruktur und Personalmanagement die Betriebe sehr unterschiedlich sind, dennoch gibt es in der Suchtarbeit viele Gemeinsamkeiten. Das zeigte der lebendige Austausch unter den Frauen und Männern aus den Arbeitnehmervertretungen. Zum Abschluss konnte Sozialarbeiter und Personalrat Ulrich Seitz die Interessierten noch durch Klinik und Therapiezentrum führen.

Seminar Suchtprävention 2016
Seminar Suchtprävention 2016