Telekom-Konzernvorstand Rene Obermann in Weilheim
Gesprächsrunde mit Betriebsseelsorge, Betriebsräten und Mitarbeitern
Anfang Juli fand im Weilheimer Telekomgebäude am Trifthof ein internes Gespräch mit dem Konzernvorstand der Telekom, Rene Obermann, statt. Anlass dafür war die Unterstützung der Telekom-Beschäftigten durch die katholische Betriebsseelsorge, die mit einem Brief an Obermann an das soziale Gewissen des Vorstands appelliert hatte, und den Beschäftigten im Arbeitskampf zur Seite stand.
An der Gesprächsrunde waren je drei Vertreter des Telekomvorstands, der Betriebsseelsorge, des Betriebsrats und der Beschäftigten beteiligt. Konzernchef Obermann hörte mit Interesse die Statements der Beteiligten und machte sich viele Notizen.
Die Betriebsseelsorger, darunter auch Dr. Manfred Böhm aus dem Erzbistum Bamberg, kritisierten die Diskrepanz zwischen den Milliarden-Dividenden an die Aktionäre und den massiven Einsparungen bei den Beschäftigten. Sie appellierten an Obermann, soziale Verantwortung vor allem für die Schwächeren zu zeigen.
Die Betriebsseelsorger zitierten aus einer Sozialbotschaft der Kath. Kirche, in der es heißt, dass der Gewinn nicht der einzige Regulator des Unternehmens ist. „Hinzu kommen andere menschliche und moralische Faktoren, die auf lange Sicht gesehen zumindest ebenso entscheidend sind für das Leben des Unternehmens.“
Betriebsrat Rudi Hochenauer betonte, dass in einem Flächenstaat wie Bayern die Präsenz der Telekom beim Kunden draußen auf dem Land entscheidend sei. Deshalb sei es notwendig, die Arbeitsplätze in der Fläche zu erhalten.
Betriebsrätin Anni Eiler sprach Probleme mit der Technik im Callcenterbereich an, wo vieles nicht zusammenpasst und fragte Rene Obermann, wie er das Vertrauen der Beschäftigten gewinnen wolle.
Ein Mitarbeiter fragte ihn, wie man mit einem Lohn von 1600 Euro in München eine Familie gründen könne. Konzernvorstand Obermann jedenfalls nahm eine Menge Anregungen mit, die ihm die Beteiligten auch noch schriftlich nachliefern werden. Er schilderte die Anforderungen, denen er unterliege, will aber die Fragen und Statements der Beteiligten sehr ernst nehmen.